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Zerbst um 1800

Heidetor um 1750 Frauentor um 1750

Zerbst wuchs im 19. Jarhundert

weit über seinen Altstadtgürtel hinaus

Gegen 1806 wird es in Zerbst auch wieder lebendig. Das 1. Brandenburgische Infanterieregiment und das Kürassierregiment von Buren mit insgesamt 2600 Mann quartieren sich ein.
Am 18. Oktober wird durch zurückziehende preußische Truppen die Elbbrücke bei Roßlau abgebrannt.
Am 18. April 1807 treten nun auch die anhaltischen Fürsten dem Rheinbunde bei und kämpfen für Frankreich.

Am Morgen des 9. April 1813 fand auf der grünen Wiese vor dem Schloß zu Zerbst am Kiekinpott ein großer Dankgottesdienst statt. Außer allen in Zerbst anwesenden Soldaten und Offizieren preußischer und russischer Truppen, wohnten dem Gottesdienst der General Graf von Wittgenstein und der preußische Prinz Heinrich bei. Die Ansprache hielt ein russischer Geistlicher.

Preußische Tirailleure im Gefecht

bei Möckern/Leitzkau/Ladeburg

Körnerhaus am Markt

Nunmehr kamen die Lützowschen Jäger nach Dessau. Unter ihnen befand sich auch Theodor Körner, der junge Freiheitsdichter, wie er genannt wurde.
Hier am 29. April 1813 bei der 4. Kompanie der Jäger zu Fuß, wurde er zum Leutnant befördert. Am nächsten Tag marschierten sie in unsere Stadt Zerbst ein. Der hiesige Platzkommandant, Major von Arnim, musterte das Regiment auf der Breite. Bereits am nächsten Tag sollten die schwarzen Jäger weiterziehen.
Für Theodor Körner eine willkommene Angelegenheit seine Verwandten zu besuchen. Bei der Vergabe der Übernachtungen wurde er in demselben Haus auf dem Markt einquartiert, wo er einst viele glückliche Tage der Kindheit und Jugend verbracht hatte. Er war bei seiner Tante Göldner geborene Körner, im leider im Jahre 1945 zerstörten Haus, Markt Ecke Bäckerstraße der Schlafgast als Soldat.
Familie Göldner war Mitinhaber der Ayrerschen Gold- und Silbermanufaktur in Zerbst.
In einem Brief Theodor Körners an Frau von Pereira in Wien schreibt er unter dem 3. Mai 1813 aus Genthin: „... als ich in Zerbst war, wurde ich durch Zufall da in dem nämlichen Hause einquartiert, wo ich in früherer Zeit manchen Monat verspielt habe. Ich setzte mich in das alte Lusthaus, das im Gärtchen hinter dem Hause steht und zog die Erinnerung eimerweise aus dem Ziehbrunnen meines Herzens. Was hat sich nicht alles da, was sich nicht in mir verändert? Jetzt werden bei den großen Häusern, die sonst einer Familie gehörten und einen Hof hatte, von zweien bewohnt, und nun ist eine hohe Mauer mitten durch den Hof geführt und erzählt von Mein und Dein und der Zwietracht der Menschen. Immer Mauern und Stachelwände. (die Häuser und das Gartenhäuschen wurden beim Bombenangriff auf unsere Stadt am 16. April 1945 zerstört)

Ansichtskarte

aus dem guten alten Zerbst um 1907

Unser Zerbster Ehrenbürger und ehemaliger Archivrat Prof. Dr. Hermann Wäschke (†) schrieb zur 100 jährigen Wiederkehr der Befreiungskriege im Jahre 1913 das Schauspiel in drei Akten: „ Theodor Körner in Zerbst“. Treffend zeichnet er die Tage dieser Zeit nach und lässt Theodor Körner so schöne Worte sagen, wie: „So grüß ich dich wieder, du alte, liebe Stadt! Still liegst du da in den Reizen deiner alten Pracht, wie ich dich einst gesehen mit frohem Kindergemüt. wie habe ich da auf deinen Mauern ehrwürdiges Alter geblickt, - wie habe ich hier auf dem Markte die alten Wahrzeichen angestaunt, dort den Roland, - ja, da steht er noch der alte Recke, - und dort die Figur seine Einsamkeit, - die Butterjungfer, goldleuchtend wie einst.
Und rum um mich der Häuser ragende Giebel, das Rathaus dort und den alten Kirchturm, - ich grüße euch, wie euch der Knabe begrüßt hat.
Grüß dich Gott, du mein liebes altes Zerbst.

1800 die Ruhr herrscht in der Stadt
1833 gibt es in Zerbst noch 8449 Einwohner

Zerbster Rathaus um 1865

man beachte: zu der Zeit hatte das Rathaus noch vier Giebel