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Roland

Der Roland bewacht heute kein Rathaus mehr!

Der Zerbster Roland

Im Zusammenhang mit einer Hinrichtung wird 1385 erstmals ein Roland erwähnt.
Seine Existenz wird 1404 und 1416 in Kämmereibüchern bestätigt. Er ist nach Bremen und Halberstadt der drittälteste Deutschlands.
Die Sandsteinfigur stammt von 1445. Eine größere Umgestaltung erfuhr die vier Meter hohe Figur zwischen 1843 und 1848 durch den Nürnberger Alexander von Heideloff. Von Heidedloff entwarf das neugothische Gehäuse, das in seinen Abmaßen zu klein geriet.
Um sicheren Stand zu gewährleisten, meißelte der Zerbster Maurermeister Hedicke dem Roland von den hinteren Rundungen etwas ab.
Das brachte dem biederen Handwerker den Namen Schinkendieb ein.
Sein Habitus ist stark vom Bremer Roland beeinflusst. Er trägt einen Plattenharnisch, der unten durch einen breiten Düsing (Prunkgürtel) abgeschlossen wird. Der Roland ist ausgerüstet mit Panzerhandschuhen, Arm- und Beinschienen sowie einen Dolch am Düsing. Das Schild mit Reichsadler ist an der linken Brustseite angeheftet. Der rechte Arm ist angewinkelt und das Schwert an die rechte Schulter gelehnt. Das sehr volle Haar ist zu großen Locken gedreht und fällt bis auf die Schultern herab. Unter dem rechten Fuß des Rolands liegt eine Bracke. Wie der Bremer führt auch er im Gürtelschloss ein vertieftes Basrelief: Engel, die Laute schlagend.

Der Roland - heute