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Volksstimme vom 15. Dezember 2005

Volksstimme vom 15. Dezember 2005
Von Antje Rohm

Interesse am alten Zerbst trifft Möglichkeiten moderner Medien

Helmut Hehne und Heiko Röder laden im Internet (nicht nur) in die
Stadt-Geschichte ein

Da sind zwei in gleicher Weise infiziert. Von der Liebe zur und dem
Interesse an der Zerbster Stadtgeschichte und von den Möglichkeiten,
die die modernen Medien bieten. „Wir müssen da mal was machen“, sagten
sich Helmut Hehne und Heiko Röder. Jetzt laden Onkel und Neffe auf
spannende Weise nach „Alt-Zerbst“ ein. Im Internet.

Zerbst. „Ich bin angesteckt von meinem Onkel“, weiß Heiko Röder ganz
klar. Das Sammeln historischer Fotos, von Heimatkalendern, die
Beschäftigung mit der Zerbster Historie – in Helmut Hehne (69) findet
der 40-Jährige bestes Vorbild und kompetenten Mitstreiter. Wie das
Interesse verbindet beide auch die Liebe zur heimischen Scholle. Darum
fiel Heiko Röder der berufsbedingte Umzug im Jahr 2000 nach Magdeburg
keineswegs leicht.
Aber andererseits: So weit ist der Weg zum „heimischen Kirchturm“ nicht
und die Möglichkeiten der modernen Technik halten die Verbindung
zusätzlich kurz. Und letztere Möglichkeiten wollten sich Helmut Hehne
und Heiko Röder auch zunutze machen, um möglichst viele Interessierte
an ihren Sammlungen, an ihren Erkenntnissen zur Zerbster Historie, auch
an ihrer Verbundenheit zu der Stadt teilhaben zu lassen.
So entstand aus den gemeinsamen Überlegungen www.alt-zerbst.de – ein
Internetauftritt.
„Informationen und Wissenswertes um das alte Zerbst, das
Schatzkästlein deutscher Kultur“ wollen die beiden „Macher“ hier
vermitteln.
Sie tauchen detailliert in Text und Bild in die Stadtgeschichte ein.
Ein wesentlicher Schwerpunkt ist eine umfangreiche Galerie mit Bildern
aus den Sammlungen Helmut Hehnes und Heiko Röders. Weiteren Aufnahmen
wie auch Publikationen aus dem und über das alte Zerbst sind beide
permanent auf der Spur. Sie konnten sich schon über manches Unikat
freuen, wie eine Fotomappe, die extra zu einer Eheschließung in den
30er Jahren angefertigt wurde, oder auch über manches Schnäppchen. Und
viele der Stücke bringen neues Wissen, das sich wieder auf den Seiten
findet.
Während in der „Galerie“ Fotos über die alte Zerbster Industrie ganz
neu sind, gehören das Gedicht über die „Ankuhner Krauter“ und typisch
Zerbster Rezepte zu den Novitäten in der „Originale“-Rubrik.
Der Zerstörung von Zerbst am 16. April 1945 ist ein eigener Schwerpunkt
gewidmet. Unter dem Titel „Als die alte Turmuhr das letzte Mal schlug“
hatte Helmut Hehne in diesem Jahr aus Anlass des
60. Jahrestages dieser Ereignisse seine persönlichen Erinnerungen und
Forschungsergebnisse vorgestellt.
Zum 16. April im kommenden Jahr will der Zerbster Heimatverein eine
neue Tafel enthüllen, die Heinrich Gelzenleuchter, Dr. Hermann Wille
und Captain F. C. Schommer gewidmet ist, kündigte
Heimatvereinsvorstandsmitglied Hehne an.
Im Gästebuch von www.alt-zerbst.de findet sich ein Eintrag von Jürgen
Gelzenleuchter, dem Neffen Heinrich Gelzenleuchters. Er drückt seine
Freude über die Homepage aus und seine anhaltende Verbundenheit zu
Zerbst, das er regelmäßig besucht.
Bis zu 20, bis zu 30 Besucher gibt es mittlerweile täglich auf den
Internetseiten zu Alt-Zerbst. „Sie werden fast täglich, aber wenigstens einmal in der
Woche aktualisiert“, erzählen Heiko Röder und Helmut Hehne. „Wir
versuchen auch, zu Fragen, die uns erreichen, ein entsprechendes
Feedback zu geben.“
Von der Vergangenheit in die Gegenwart wird der Bogen gespannt, wenn
auf Veranstaltungen aufmerksam gemacht wird. So sollen zum Beispiel die
Programme des Heimatvereins und der Zerbster Kulturfest-
tage nachlesbar sein. Jetzt schon gibt es den Ausblick auf einen
historischen „Kneipenbummel“, zu dem Helmut Hehne am 13. April 2006
einladen wird.
Außerdem gibt es Links zu anderen passenden Seiten oder Vereinen aus
Zerbst und der Umgebung.
Ein Anliegen der beiden Hobbyhistoriker ist auch, mit ihrem
Internetportal jeweils auf aktuell anstehende besondere Ereignisse
einzugehen. Ideen haben sie auch da schon einige.
www.alt-zerbst.de